Ansprache des Ersten Bürgermeisters Ralf Kunzmann zum Jahresschluss 2024

Liebe Stadtratskolleginnen und Kollegen,

lieber zweite Bürgermeister Hans Derbfuß,

liebe dritte Bürgermeisterin Franziska Weiß,

liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

verehrte Gäste,

das Jahr 2024 neigt sich mit großen Schritten dem Ende entgegen und mit Weihnachten steht eines der wohl schönsten Feste im Kalenderjahr vor der Tür. Genauer feiern wir Erdenbürger bekanntlich das Fest der Geburt Jesu Christi. Dieser Jahresabschnitt dient vor allem auch der Besinnung und ist deshalb bestens geeignet, um auf das nun zu Ende gehende Jahr zurückzublicken und gleichermaßen einen Ausblick auf das neue Jahr zu wagen.

Auch dient die stille Zeit dazu, neue Kraft, neuen Mut und Zuversicht für das bevorstehende Jahr zu schöpfen. Zudem wird uns mehr und mehr bewusst, dass das „alte“ Jahr langsam aber sicher dem Ende entgegen geht und wie rasch doch die Zeit und so ein Jahr nur so verstreicht. Der Zeitraum um Weihnachten und Neujahr ist also die Zeit, die zuversichtlich aber zugleich nachdenklich stimmt.

Die aktuellen Zeiten, das steht außer Frage, sind für uns alle fordernd und das ganzgleich ob im privaten, beruflichen oder kommunalen Bereich. Den Optimismus und die Zuversicht beizubehalten ist dennoch aber von wesentlicher Bedeutung, damit wir gemeinsam daran glauben und auch dafür einstehen, die vielschichtigen Aufgaben zu bewältigen. Gleichzeitig sollte uns bewusst sein, dass es einem überwiegenden Teil unserer heimischen Bevölkerung gut geht. Selbstverständlich ist für uns fließend Wasser aus der Leitung und Lebensmittel aus dem Supermarkt beziehen zu können; auch dass keine Kriegshandlung im Inland herrscht zählt zum Gewohnten. Selbstverständlichkeiten für uns, die jedoch für einen Großteil der Bevölkerung auf unserer Erde eben keine Selbstverständlichkeiten sind. Diese Tatsachen sollten wir uns in der besinnlichen Weihnachtszeit und -wie ich finde- ebenso auch regelmäßig während eines Jahres bewusst werden. Innezuhalten und dankbar sein, welchen Wohlstand wir heutzutage in unserer Heimat und in unserer Umgebung genießen dürfen, hat für mich deshalb sehr große Bedeutung. Auch ist mir persönlich absolut bewusst, dass den Aufbau des soeben angesprochenen Wohlstands mitunter und sicherlich überwiegend vorherige Generationen -teilweise aus der größten Armut- aufgebaut haben. Die jüngeren Generationen, zu denen ich mich ebenfalls mit meinen 38 Jahren zähle, müssen -spitzfindig ausgedrückt- diesen Wohlstand lediglich verwalten und bestenfalls erhalten. Dies sollten wir uns heutzutage ganz bewusst werden! Mein inniger und persönlicher Wunsch ist deshalb, dass wir auch bei unterschiedlichen Sichtweisen künftig dennoch zusammenhalten, an einem Strang und vor allem am gleichen Ende ziehen sowie füreinander einstehen und damit das für uns alle so wichtige Miteinander stetig festigen.

Auf nationaler, internationaler und gesamtheitlich auf weltpolitischer Ebene gibt es ebenso allerlei Unsicherheiten, von denen die künftigen Entwicklungen sowie deren Auswirkungen zum heutigen Zeitpunkt teilweise noch gar nicht absehbar sind.

Seit 2 ¾ Jahren, genauer seit dem 24. Februar 2022, tobt der vom russischen Präsidenten Wladimir Putin geführte Angriffskrieg gegen sein Nachbarland, die Ukraine, in einem für uns unvorstellbarem Maß täglich weiter. Auch der Nahostkonflikt, welcher seit dem 7. Oktober 2023 tobt, hat zu einer erneuten Eskalation geführt. Der Terror der „Hamas“ bedeutet somit einen weiteren Krieg auf unserer Welt und hier speziell im Nahen Osten. Die Folge dieser grauenvollen Kriegshandlungen: viele Todesopfer sind zu beklagen und das auf beiden Seiten, ganzgleich ob im militärischen bzw. zivilen Bereich.

Auch in den Vereinigten Staaten von Amerika haben die Neuwahlen im November diesen Jahres (2024) ein für mich persönlich überraschendes und sogleich besorgniserregendes Ergebnis wahr werden lassen. Der ehemals 45. Präsident ist nunmehr erneut zum 47. Präsidenten in der Geschichte der Vereinigten Staaten gewählt worden und zieht somit als einer der weltweit mächtigsten Staatsoberhäupter in das Weise Haus ein. Mit Versprechungen, dass den Amerikanern ein „goldenes Zeitalter“ beschert wird und „Amerikan first“ im Vordergrund stehen, werden die Auswirkungen dieses Präsidenten und dieser Regierung sicherlich auch für uns Europäer und speziell für unsere Bundesregierung und ggf. auch durchaus für uns selbst merklich spürbar sein. Unklar ist derzeit auch, welche Auswirkungen dies auf die NATO, also auf das zentrale europäische und nordamerikanische Verteidigungs- und Sicherheitsbündnis, hat bzw. auf z.B. die Ukraine.

Doch nicht nur in den soeben exemplarisch angesprochenen Ländern, sondern auch bei uns im Inland müssen gemeinsam vielschichtige Aufgaben bewältigen werden.

So sind beispielsweise bis Mitte des Jahres 2024 bereits so viele Menschen gewaltsam aus ihrer Heimat vertrieben worden, wie die Bevölkerungszahl von Deutschland, Österreich, Schweiz und den Niederlanden zusammen betragen. Diese Situation wiederum ist zweifelsohne bei den Kommunen, also bei uns vor Ort, nach wie vor bemerkbar.

Schlagzeilen wie „In München schießt ein 18-jähriger Österreicher am israelischen Generalkonsulat um sich“ oder „650-jähriges Stadtjubiläum Solingen – drei Menschen werden durch einen kaltblütigen, hinterrücksen Terroranschlagt eines Islamisten getötet und acht weitere schwer verletzt“ lassen uns ebenfalls nachdenklich werden. Besonders wichtig ist es mir heute darzulegen, dass dies keinerlei „Stimmungsmache“ oder ähnliches gegenüber Immigranten, Zuwanderern oder Ausländern ist. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass es überaus wichtig ist zu wissen, welche Personen sich in unserem näheren Umfeld aufhalten. Und schließlich haben wir doch ein eigenes Interesse an einer gelungene Integration; denn die bevorstehenden Aufgaben sind außerordentlich, beispielhaft erwähnt im Bereich des Arbeitsmarktes und des damit einhergehenden Fachkräftebedarfs. Eine Unterstützung verfassungsfeindlicher Parteien -und das unterstreiche ich- stellt für mich auch keinerlei Alternative und schon gleich gar keine Lösung dar!

Daneben gibt es noch weitere Bereiche, die uns alle beschäftigen und umtreiben. So wurde der Bundesfinanzminister, Christian Lindner, durch den Bundeskanzler, Olaf Scholz, im November entlassen. Die für Montag geplante Stellung der Vertrauensfrage des Bundeskanzlers im Bundestag -übrigens ist dies seit 1949 zum 6. Mal erfolgt- wird nach aktueller Voraussicht den Entzug des Vertrauens zur Folge haben, sodass nach heutigem Stand am 23. Februar 2025 Neuwahlen stattfinden werden. Die Ampelkoalition steht damit am Scheideweg und das Kapitel wird frühzeitig besiegelt. Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle allen Beschäftigten und ehrenamtlichen Wahlhelfern, welche diese seit einigen Wochen abzusehende, jedoch außerplanmäßige Wahl innerhalb kürzester Zeit schlichtweg „wuppen“. Das ist alles andere als Selbstverständlich und hat meine vollste Anerkennung.

Inwieweit die vorherigen politischen Auseinandersetzungen der Ampel-Regierung in den letzten Monate und Jahre negative Auswirkungen auf die Volkswirtschaft bei uns im Inland zu verzeichnen wird, bleibt abzuwarten und ist derzeit wohl auch noch gar nicht absehbar. Klar ist, dass das BIP (Brutto-Inlandsprodukt) nur geringfügig im aktuellen Jahr gewachsen ist und nicht einmal die Inflation übersteigt. Mitunter eine der daraus resultierenden Konsequenzen ist, dass sog. Global-Players wie „VW“, „Audi“ oder „Schaeffler“ damit konfrontiert sind und beispielsweise Einsparungen bei den Arbeitsplätze vornehmen. Eine Entwicklung die bedenklich ist.


Im Besonderen lädt die heutige 71. Stadtratssitzung ebenso nochmals dazu ein, das Jahr 2024 Revue passieren zu lassen, also rückblickend zu betrachten, was sich speziell in unserer Stadt Gräfenberg bewegt hat. Zuvor sei jedoch, wie bereits auch im letzten Jahr, erwähnt, dass im kommunalen Sektor die Aufgabenvielfalt sowie der bürokratische Aufwand nach wie vor stetig umfangreicher und umfangreicher werden. Die Konsequenz ist, dass Gestaltungsspielräume schwinden und vielenorts Unzufriedenheit in der Bevölkerung wegen gefühltem „Stillstands“ herrscht. Der allseits bekannte Fachkräftemangel leistet noch einen eigenen, wesentlichen Betrag dazu.

Im nun bald zu Ende gehendem Jahr konnten wir gemeinsam im Stadtrat und -was mich besonders freut- mit den Bürgerinnen und Bürgern in Gräfenberg und den Ortsteilen vieles angehen, voranbringen und sogar abschießen.

Im Besonderen wurde die Sanierung inkl. der Gehwegverbreiterung in der Hubertusstraße fertiggestellt, sodass hierdurch eine sichere Verbindung für die Fußgänger und Schüler geschaffen werden konnte. Ebenfalls konnte in Walkersbrunn die Straße von der Dorfmitte zum Feuerwehrhaus neu hergestellt werden; hier gilt mein besonderer Dank den Anwohnern, welche maßgeblich zum Gelingen des Ausbaus beigetragen haben. Auch beim Baugebiet „Hohenschwärz Süd“ hat sich in diesem Jahr einiges bewegt, sodass die Erschließungsarbeiten in vollem Gang sind und die Bauparzellen voraussichtlich in der 1. Jahreshälfte des kommenden Kalenderjahres bebaut werden können. Insgesamt bietet das Baugebiet Platz für 16 Wohnhäuser schafft. Schön, dass also wieder ein Baugebiet entsteht.

Das nun zu Ende gehende Jahr war ebenfalls von unterschiedlichsten Aktivitäten, Veranstaltungen, Besuchen und Festivitäten geprägt. In der städtischen KiTa, der Kindervilla Thuisbrunn, konnten wir das 30-jährige Bestehen des Kindergartens und das 10-jährige Jubiläum der Kinderkrippe Thuisbrunn gebührend feiern. Ein herzlicher Dank an den städtischen Bauhof und die vielen engagierten Eltern, Großeltern und Gönner, durch deren Mitwirkung diese Festlichkeit überhaupt erst ermöglicht werden konnte. Mit dem Familienfest und der damit verbundenen Fahrzeugweihe des GW-Logistik – L 1 anlässlich der
Ersatzbeschaffung für den „SW 2000“ sowie den Ehrungen der Kameradinnen und Kameraden nach langjähriger Dienstzeit bei einer Feuerwehr konnte in Thuisbrunn bei bestem Wetter das Festwochenende begangen werden. Mit dieser Investition wurde die Feuerwehr
Thuisbrunn wieder bestmöglich ausgestattet. Auch hier nochmals meinen herzlichen Dank an alle Beteiligten die zum Gelingen beigetragen haben.

Auch konnten wir vom 12. – 14. Juli diesen Jahres das 8. Historische Bürgerfest in Gräfenberg feiern. Unter dem allseits bekannten und beliebten Motto „Mittelalter“ wurde Gräfenberg schlichtweg in die Vergangenheit zurückversetzt. Die Vorbereitungen für das Fest begannen bereits rechtzeitig circa 1 ½ zuvor. Nach einigen Höhen und Tiefen haben wir uns nicht von einzelnen Personen beirren bzw. aus dem Konzept bringen lassen und gemeinsam an einen Strang gezogen und das Bürgerfest gemeinsam ausgerichtet. Ein engagiertes Team hat sich also zusammengefunden, damit das Fest in diesem Ausmaß auch überhaupt stattfinden konnte. Erwähnt sei hier, dass die Unterstützerinnen und Unterstützer sich ehrenamtlich, also in ihrer Freizeit, engagiert haben und das Bürgerfest zu dem gemacht, wie wir es am Festwochenende vorgefunden haben. Das ist heutzutage alles andere als selbstverständlich und dafür möchte in nochmals meinen herzlichen Dank an die Beteiligten und an das Organisationsteam im Namen der Stadt Gräfenberg aber vor allem aber auch persönlich richten. Übrigens: unseren Freunden aus Pringy/Annecy und Tiszaföldvár hat, wie ich persönlich erfahren konnte, das Wochenende viel Freude bereitet und tolle Eindrücke vermittelt. Sie waren schlichtweg begeistert.

Ein hoher Besuch durch die Präsidentin des Bayerischen Landtages, Frau Ilse Aigner, hatte sich ebenfalls bei der Veranstaltung „Schule trifft Landtag“ angekündigt. In einer Schulstunde konnten die Anwesenden der politischen Karriere der Landtagspräsidentin Frau Aigner aufmerksam folgen. Auch ich konnte hier für mich einiges von ihren Ausführungen auf die Gegebenheiten in Gräfenberg hineininterpretieren. So ist die Demokratie sicherlich eine der fordernsten Staatsformen, jedoch auch eine der gerechtesten. Demnach sind allgemeine, unmittelbare, freie, gleiche und geheim Wahlen ein wesentlicher Bestandteil dieser Staatsform hierfür. Auch die Entscheidungen in unserem Stadtratsgremium unterliegen mitunter dieser Grundsätze, sodass nach meiner Auffassung einer gelebten Demokratie die gefassten Mehrheitsbeschlüsse auch für uns bindend sind, soweit sich keine neue Sachlage ergibt. In einigen Teilen unseres Freistaates Bayern, ja vielleicht sogar in unserer Gemeinde, ist vermehrt zu sehen, dass versucht wird diese gefassten Beschlüsse durch beispielsweise öffentlichkeitswirksame Initiativen oder Kampagnen zu untergraben. Ob das das Verständnis von Demokratie ist, sollte jeder für sich in einer ruhigen Minute hinterfragen…

Ebenso konnten in den Ortsteilen Walkersbrunn und Sollenberg positives gestaltet werden. In Anerkennung der Verdienste unserer Fränkischen Kirschenkönigin, unserer Majestät, Lena I., konnte eine Ehrentafel im unmittelbaren Umfeld des Feuerwehrhauses Sollenberg errichtet und feierlich eingeweiht werden. In Walkersbrunn wurde das Kerschahäusla mit Blick ins Schwabachtal feierlich eröffnet, sodass nunmehr für die Walkersbrunner eine Örtlichkeit geschaffen wurde, die zum Verweilen bei z.B. Festen und Veranstaltungen einlädt. Die Aufstellung der vier Eichenbänke auf dem Kirchen-Rundwanderweg um Walkersbrunn führen ebenfalls an diesem Standort vorbei und runden die Maßnahme ab. Auch war die Umsetzung der Maßnahmen in den beiden Ortsteilen nur durch viele freiwillig geleistete Stunden, aktige Gönner und durch finanzielle Unterstützung möglich. Vielen Dank dafür an all die vielen Beteiligten, ohne deren Einsatz dies sicherlich nicht möglich gewesen wäre.

Auch war es mir ein persönliches und besonderes Anliegen auf den Erhalt der Fränkischen Artenvielfalt ein Augenmerk zu legen. Nachdem der Klimawandel unumstritten voranschreitet und dadurch die Lebensräume einzelner Arten gefährdet sind, konnten mit dem Bayerischer Streuobstpakt einige heimische Hochstamm-Sorten an Interessierte Bürger unserer Gemeinde kostenlos ausgegeben und durch diese wiederum gepflanzt werden. Eine wahre „Win-Win-Situation“ für Mensch und Natur.

Besonders erfreut bin ich, dass erstmalig in der Geschichte der Stadt Gräfenberg offiziell eine Seniorenbeauftragte und einen Behindertenbeauftragter benannt wurden. Mit Dagmar Reich und Christian Hüber haben wir zwei tatkräftige und motivierte Persönlichkeiten gewinnen können, welche sich künftig für die Belange der jeweiligen Personengruppen einsetzen werden. Ich wünsche den Beiden gutes Gelingen und stets ein glückliches Händchen bei den anstehenden Entscheidungen.

Auch stand die wegweisende Entscheidung hinsichtlich der Grundsteuer-Hebesätze in diesem Jahr an. Die Rechtsaufsichtsbehörde beim Landratsamt Forchheim hatte bereits frühzeitig dargelegt, dass die Stadt Gräfenberg an der Schraube der Einnahmequellen drehen muss. Letztmalig wurde die Grundsteuer im Jahr 2010, also vor 15 Jahren, angepasst. Der Stadtrat hat sich nunmehr mehrheitlich dafür ausgesprochen, dass der Hebesatz ab dem 01.01.2025 von bislang 440% auf 400% gesenkt wird. Die Reduzierung des Hebesatzes hat auf Grund des Systems Mehreinnahmen für die Stadt Gräfenberg zur Folge. Auf Grund der künftig anstehenden und umfangreichen Investitionen (z.B. Breitbandausbau in den Ortsteilen, Freibadsanierung, Wärmeplanungen für das gesamte Gemeindegebiet, Durchführung der Dorferneuerungsmaßnahmen in Walkersbrunn und Kasberg etc.) war diese Entscheidung unumgänglich und ist hoffentlich auch für die Betroffenen nachvollziehbar. Dass die „höhere Politik“ durch Aussagen einer Angleichung im Bereich der „Aufkommensneutralität“ wirbt und damit in die ureigenste finanzielle Selbstverwaltung der Kommunen eingreift, finde ich persönlich mehr als eine Art Feigenblatt und somit auch keineswegs nachvollziehbar. Reicht es denn nicht schon aus, dass den Kommunen von Seiten des Freistaates Bayern bzw. des Bundes immer mehr an Aufgabenfüllen auferlegt werden; genannt sei hier z.B. der Ganztagesanspruch im Grundschulbereich beginnend ab dem Jahr 2026.

Ebenso hat sich im Bereich des Schulzentrums Gräfenberg einiges verändert. So konnte das in den 1970er Jahren in Betrieb genommene Hallenbad abgerissen und beseitigt werden. Der Erweiterungsbau der OGTS (offene Ganztagesschule), eine Maßnahme des Landkreises Forchheim- ist im vollen Gange und wir voraussichtlich im kommenden Jahr fertiggestellt sein. Dies wiederum hat einen Standortvorteil für Gräfenberg, da hierdurch den Schülerinnen und Schülern eine zeitgerechter und bestmögliche schulischer Aufenthalt ermöglicht wird.

Ebenfalls sollte die Inbetriebnahme der Ersatzneubau des Hallenbades mit Kosten i.H.v. 6,3 Mio. EURO/ netto mit einer Einweihungsfeier am 19.12.2024 festlich umrahmt werden. Die Einladungen wurden bereits verschickt und nach Fertigstellung des Bauwerkes ereignete sich ein nicht vorhersehbarer Wasserschaden im Innenbereich des Gebäudes, der im Zuge der Rohrnetzüberwachung von den Wassermeistern der Wasserversorgung festgestellt und nach kurzer Zeit dem Gebäude des neuen Hallenbades zugeordnet werden konnte. Der Schaden ereignete sich durch das Lösen einer Pressverbindung an einem 1 ½ Zoll Wasserleitungsrohr im Deckenbereich des Raumes der Badeaufsicht. Die Stadt Gräfenberg ist mit den beteiligten Firmen, Architekten, Schadensgutachtern und Versicherungen in Kontakt, um das weitere Vorgehen in dieser Angelegenheit zu klären. Auf Grund des in den letzten 1 ½ Jahren gut organisierten Bauablaufes ist dieser Rückschlag kurz vor dem Ziel mehr als bedauerlich. Dennoch ist uns als Bauherr daran gelegen, dass der Neubau mangelfrei in Betrieb genommen werden kann und vor allem keinerlei Beeinträchtigungen oder gesundheitliche Bedenken o.ä. für die Schüler und die Badegäste bestehen. Es wird deshalb um Verständnis gebeten, dass die Eröffnung anlassbedingt verschoben werden muss. Sobald ein neuer Termin für die Eröffnung absehbar ist, wird dieser natürlich bekanntgegeben.

Für das künftige Kalenderjahr 2025 und darüber hinaus stehen ebenfalls weitere wegweisende Projekte an. So hat die Stadt Gräfenberg über 3 Mio. EURO an Fördergeldern für den Breitbandausbau über die Bayerische Gigabitrichtlinie erwerben können. Innerhalb der nächsten 36 Monate werden somit alle Ortsteile mit Hochgeschwindigkeitsinternet versorgt sein. Ein wahrer Standortvorteil, den wir als Stadt Gräfenberg damit anbieten. Ich bitte bereits heute um Verständnis und Nachsicht für die mit dem Bau einhergehenden Einschränkungen.

Ebenso wird der Flächennutzungsplan im nächsten Jahr in Kraft treten. Dieser spiegelt die planerischen Ziele im Hinblick auf die Bauleitplanung wider. Nachdem nun einige (vorgefertigte) Stellungnahmen bei der Stadtverwaltung eingegangen sind werden diese nun aufbereitet und erneut im kommenden Jahr im Stadtrat beschlussmäßig behandelt. Ich denke jedem Stadtratsmitglied ist bekannt, dass durch die Fortschreibung des Flächennutzungsplanes der Stadt Gräfenberg erhebliche finanzielle Aufwendungen i.H.v. 180.000 EURO entstehen und das ein Krafttreten noch in dieser Legislaturperiode zu erfolgen hat.

Die Modernisierung der Freibäder in der Fränkischen Schweiz und somit auch in Gräfenberg stehen kurz bevor. Hier ist mit einem Eigenanteil der Stadt Gräfenberg von derzeit 1 Mio. EURO zu rechnen. Erfreulich ist, dass der Freistaat Bayern -neben dem Projektträger Jülich- innerhalb kürzester Zeit eine finanzielle Unterstützung i.H.v. ca. 735.000 EURO gebilligt hat.  Mit dem Spatensicht am morgigen Freitag, 13.12.2024 im Freibad Egloffstein wurde der vorzeitige Maßnahmenbeginn für die Abbrucharbeiten in Egloffstein genehmigt und die beteiligten Kommunen planen die Bauarbeiten nun ein. Der finale Förderbescheid von Seiten PTJ steht jedoch noch immer aus, was nach wie vor zu einer gewissen Unsicherheit bei den Gemeinden führt. Durchaus kann es auf Grund der anstehenden Baumaßnahmen zu einer übergansweisen Schließungen des Freibades kommen; letztendlich wird sodann das Freibad im neuen Glanz erstrahlen, sodass dieser Verzicht meines Erachtens verkraftbar ist.  Wichtig ist mir hier zu erwähnen, dass neben einer dauerhaften und aktiven Beteiligung des Fördervereins (z.B. durch die Stellung von Badeaufsichten) auch die Kampagne „Sagen Sie Ja zum Freibad und beteiligen Sie sich AKTIV“ finanzielle Mittel generieren soll. Bei gut 500 Unterschriften aus Gräfenberg selbst, bin ich guter Dinge, dass dies gelingen wird. Ich gehe fest davon aus, dass wir beispielsweise jährlich berichten, welcher Betrag an Spenden -sei es über die Stadt oder den Förderverein- eingegangen sind, da die Bevölkerung sicherlich hier auch großes Interesse daran hat.

Die bereits in Planung befindlichen und damit bevorstehenden Aufgaben sind, wie Sie/Ihr sehen/t, umfangreich und mit weiterhin hohen finanziellen Aufwendungen verbunden. Es gibt also weitere „dicke Bretter, die es zu bohren gilt“. Auch ist mir wichtig darzulegen, dass die „fetten“ Jahre erst einmal vorbei sind und uns eine „saure Gurkenzeit“ bevorsteht. Es ist also nicht alles machbar, was vielleicht wünschenswert ist, sodass wir uns als gesamter Stadtrat auf das Wesentliche konzentrieren müssen.

Liebe Stadtratskolleginnen und -Kollegen,

liebe Anwesende,

innerhalb in nur wenigen Minuten ein Jahr rückblickend zu betrachten ist sicherlich nicht ganz einfach. Wie auf Grund meiner Zusammenfassung zu sehen ist, waren die zu behandelnden Aufgabenbereiche erneut umfangreich und spannend sogleich. Ich wünsche mir, dass auch in Zukunft eine sachliche Diskussion unsere Grundlage für die Meinungsbildung darstellt, auch wenn -wie bereits angedeutet- unterschiedliche Ansichten der einzelnen Mandatsträger und Mandatsträgerinnen vorhanden sind. In Anbetracht der anstehenden Kommunalwahlen im Jahr 2026 möchte ich heute den Stadträtinnen und Stadträten aller Fraktionen darlegen, dass ich mir ebenso einen fair geführten Wahlkampf wünsche, der nicht unter die Gürtellinie geht.

Mein besonderer Dank gilt in diesem Jahr all denjenigen, welche mich bestärkt haben und das Vertrauen in meine Person setzen und künftig weiterhin setzen werden. Meinen besonderen Dank möchte ich zudem den Familien und Angehörigen der Mandatsträgerinnen und Mandatsträger aussprechen, welche bei der ehrenamtlichen Tätigkeit eine unentbehrliche Stütze sind – ohne deren Verständnis, Unterstützung und Rückhalt wäre dieses Ehrenamt wohl kaum realisierbar.

Am heutigen Abend möchte ich mich auch im Besonderen bei meinen beiden Stellvertretern, dem zweiten Bürgermeister der Stadt Gräfenberg, Herrn Hans Derbfuß und der dritten Bürgermeisterin der Stadt Gräfenberg, Frau Franziska Weiß, für deren tatkräftige Unterstützung bedanken. Das gegenseitige Vertrauen im nun bald zu Ende gehenden Jahr ist hier wieder einmal die Grundlage für die durchweg gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit und für ein gelebtes Miteinander.

Den einzelnen Stadtratskolleginnen und -kollegen danke ich gleichermaßen für die durchweg gute Zusammenarbeit im nun zu Ende gehenden Jahr 2024.

Herzlicher Dank ergeht an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltungsgemeinschaft Gräfenberg, des Kommunalunternehmens Gräfenberg, der Stadt Gräfenberg mit dem Bauhof, den Kindertageseinrichtungen, den Schulen, der Bücherei, dem Jugendzentrum, den Bädern, den Freiwilligen Feuerwehren sowie allen Unterstützerinnen und Unterstützern in sämtlichen Bereichen die für unsere Stadt und unsere Einrichtungen aktiv tätig waren und uns noch hoffentlich lange weiter begleiten werden.

Herzlicher Dank ergeht ebenso im Besonderen allen Ehrenamtlichen für das eingebrachte Engagement – Sie sind eine wichtige, nicht wegzudenkende Säule und tragen maßgeblich für ein gutes und soziales Miteinander in unserer Gesellschaft bei. Dies ist von unbezahlbarem Wert für uns alle.

Abschließend möchte ich unbedingt erwähnen, dass ich mich sehr freue und stolz darauf bin, dass vieles erreicht und auf den Weg gebracht wurde und das zum Wohle aller Bürgerinnen und Bürger Gräfenbergs und aller Ortsteile, auch wenn die aktuellen Zeiten durchaus sehr fordernd sind.

Ich wünsche Euch und Ihnen allen nunmehr von Herzen ein besinnliches und friedvolles Weihnachtsfest im Kreise Eurer Liebsten, einen erfolgreichen Start in das bevorstehende Jahr 2025, vor allem jedoch das Wichtigste, nämlich beste Gesundheit!

Herzlichen Dank für Ihre Zeit und Ihre Aufmerksamkeit.

Herzlichst

Ihr

Ralf Kunzmann

Erster Bürgermeister

Stadt Gräfenberg